Novemberlied (Goethe)

Novemberlied

Dem Schützen hoch, doch dem alten nicht,
Zu dem die Sonne flieht,
Der uns ihr fernes Angesicht
Mit Wolken überzieht.

Dem Knaben sei die Lied geweiht,
Der zwischen Rosen spielt,
Uns höret und zur rechten Zeit
Nach schönen Herzen zielt.

Durch ihn hat uns des Winters Nacht,
So häßlich sonst und rauh,
Gar manchen werten Freund gebracht
Und manche liebe Frau.

Von nun an soll ein schönes Bild
Am Sternenhimmel stehn,
Und er soll ewig hold und mild
Uns auf- und untergehn.

von Johann Wolfgang von Goethe